Band 3: Facetten der Populär- und Medienkultur 2

Köhn, Stephan und Schönbein, Martina (Hg.)

Facetten der Populär- und Medienkultur 2
(Kulturwissenschaftliche Japanstudien 3)

Wiesbaden: Harrassowitz (2007)

204 Seiten, ISBN 978-3-447-05599-4, 48 €

Die vielseitigen Arbeitsgebiete und Fragestellungen des modernen kulturwissenschaftlichen Japan-Diskurses stehen auch in diesem zweiten Band wieder im Mittelpunkt. Vier der insgesamt sieben Beiträge beschäftigen sich mit der japanischen Gegenwartskultur: der Inszenierung japanisch-chinesischer Begegnungen in Film und Fernsehen; den kulturbedingten Lesarten des Mediums Film anhand von Miikes Werk „Audition“; den Möglichkeiten und Grenzen des Manga als historisch „realistisches“ Medium am Fall von Nakazawa Keijis „Barfuß durch Hiroshima“; dem Erfolgsrezept der Sängerin Nakajima Miyuki in Japans schnelllebigem Showbusiness. Weitere zwei Beiträge widmen sich den Aspekten der Kommerzialisierung in Japans Vormoderne: der damals überaus erfolgreichen, heute jedoch wissenschaftlich geringgeschätzten erzählenden Prosa Ejima Kisekis zu Beginn des 18. Jahrhunderts; den Vermarktungsstrategien für Vielfarbendrucke im 19. Jahrhundert. Der siebte Beitrag beleuchtet abschließend die Einflussnahme der japanischen Kolonialregierung auf die heutige Form des populären taiwanischen Puppentheaters Budaixi. Die Lektüre der Texte verdeutlicht dabei die immer noch nicht überwundene Exotisierung Japans im Zeitalter der Globalisierung, die Bedeutung von Film und Schlager als Indikatoren für Japans wechselnde gesellschaftliche Befindlichkeiten und die aus westlichen Denkmustern resultierende, verzerrte Rezeption von Phänomenen der vormodernen Massen- und Medienkultur.

Zum Inhalt:

  • Miriam RHODE
    Reigen der Gewalt und kritisches Kunstwerk: Anmerkungen zu Struktur und Rezeption von Miike Takashis Film Audition, S. 7–44.
  • Griseldis KIRSCH
    Spiritual Healing in China? Encounters with the People’s Republic of China in Japanese Cinema and TV Drama, S. 45–68.
  • Toyomi IWAWAKI-RIEBEL
    Drei Jahrzehnte Showbusiness – Nakajima Miyukis musikalische Antwort auf Japans wechselvolle Gegenwart, S. 69–106.
  • Stephan KÖHN
    Geschichte als Fiktion? Nakazawa Keijis „Barfuß durch Hiroshima“ (Hadashi no Gen) oder die Inszenierung von Realität im Medium Manga, S. 107–132.
  • Nadja BRINKER
    Die Kunst die Tochter an den Mann zu bringen: zur kommerziellen Gestaltung des Seken musume katagi (1717) von Ejima Kiseki, S. 133–162.
  • Martina SCHÖNBEIN
    Produktion und Vermarktung populärer Graphikdrucke im 19. Jahrhundert – oder warum berühmte Schauspieler entlang der Ostmeerstraße auf Reisen gingen, S. 163–184.
  • Yuman LEE
    Der Einfluss der japanischen Kolonialherrschaft auf das taiwanische Puppentheater Budaixi – unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1940 bis 1945, S. 185–204.

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